St. Cyriakus
Die Kirche St. Cyriakus in Nierst aus dem Jahr 1894/95 ist der Nachfolgebau der früheren Kapelle in der Nähe des Seisthofes, dem Kern des 1166 erstmals urkundlich erwähnten Dorfes "Niederseist" (= Nierst). In der Kirche werden die beiden Märtyrer Cyriakus und Laurentius verehrt, wobei aber nur der erstgenannte zum Namensträger wurde. Eine Laurentius-Kapelle gab es auch auf dem Gelände der "Burg Meer" und zwar schon vor der Klosterzeit.
In der Denkmalliste wird sie wie folgt beschrieben: "Einschiffige, neuromanische Saalkirche mit dreiseitigem Chorschluß und vorgesetztem Westturm, Kreuzgradgewölbe; im Innern 1978 erneuert. Erbaut 1894/95 vom Lanker Maurermeister Adam Reiners.
Die Kirche ist erhaltungswürdig wegen ihrer neuromanischen Gestaltung. Sie gibt gleichzeitig Zeugnis des religiösen Lebens und der zunehmenden Besiedlung von Nierst."
Bei der Renovierung in den 70er Jahren wurde "das Mauerwerk aus Feldbrandsteinen nach Entfernung von Putz und Mörtel als schönstes Innendekor voll zur Geltung" gebracht. Dem Inneren wurde ein "rustikales Aussehen" verliehen, "ohne die sakrale Atmosphäre zu stören" (aus: 100 Jahre St. Cyriakus).
Die Kirche, in der sich die wohl älteste Meerbuscher Glocke von ca. 1300 aus der ehemaligen Kapelle am Seisthof befindet, erhielt zwei neue Glocken und eine neue Orgel. Eleonore Fretzen schuf das Kruzifix über dem Altar und die Statue des St. Cyriakus am Eingang.
1980 wurden die Seitenfenster nach Entwürfen von Rolf Lippold erneuert (s. [Innenansicht und Fenster).
Das Internetportal "Kirchen-Kunst-Kultur in Meerbusch" enthält zwei Web-Seiten zur Kirche und zu ihrer Bedeutung aus der Sicht des künstlerischen und kulturellen Lebens in Meerbusch.
Vor der Kirche steht ein Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges und die Gefallenen und Vermissten des 2. Weltkrieges, an die Ende November eines jeden Jahres durch eine Kranzniederlegung gedacht wird.
Die Kirche mit dem Gefallenendenkmal und der gegenüberliegende Dorfplatz mit dem Brunnen bilden das Zentrum von Nierst und wirken wie ein Denkmalensemble.
Lit.:
Karl Emsbach/Max Tauch: Kirchen, Klöster und Kapellen im Kreis Neuss, Köln 1986. S. 146-147
Pfarrgemeinderat der Vikarie St. Cyriakus (Hrsg.): 100 Jahre St. Cyriakus Nierst, 1995
Ulrich Fink: Unsere Kirche St. Cyriakus: klein, aber fein, in: Nierst Aktuell, Ausgabe Herbst 2013, S. 4-6
Lage: Stratumer Straße 31
Denkmalliste: Nr. 30
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