Werthhof
Werthhof in Nierst
Der bereits im 12. Jahrhundert zusammen mit dem Seisthof urkundlich erwähnte Vierkanthof gehörte einst zum Höfeverband des Klosters Meer und war einer der Haupthöfe von 'Niederseist', heute Nierst. 'Seist' war in fränkischer Zeit eine Bezeichnung für eine größere Flussinsel (vgl. auch die Namen der Meerbuscher Ortsteile Langst=Langenseist und Kierst=Kirchseist). Das Wort 'Werth' bedeutet 'Insel im Rhein' (vgl. auch Kaiserswerth und Mönchwerth). Das zweigeschossige Wohnhaus vom Werthhof ist etwa 200 Jahr alt. Die ehemalige Brennerei noch etwas älter. Die Scheunentrakte stammen aus dem 20.Jahrhundert. Der Werthhof dokumentiert die landwirtschaftliche Entwicklung über viele Jahrhunderte hinweg. Von ihm aus wurde im Mittelalter auch Herrschaft ausgeübt und das Zusammenleben der Menschen in diesem Raum geregelt.
Wie der Münkshof in Ilverich wurde im Verlauf der Säkularisation im Jahre 1804 auch der Werthof für 36.500 Franken, also einem fast gleich hohen Betrag,verkauft. Der Hof mit seinem heute parkähnlichen Garten ist eng mit dem Namen der Pächterfamilie Brors verbunden. Die zum Hof gehörende Brennerei wurde 1980 aus dem Denkmalschutz entlassen und abgerissen.
Heute ist der Hof ein Zentrum für Garten-Design , in der sich Kunst und Natur verbinden. Der Hof kann jeweils am 'Tag der offenen Gartenpforte' und nach Voranmeldung besichtigt werden.
Unter den denkmalwürdigen Grabsteinen auf dem Alten Friedhof in Lank befindet sich ein Grabstein der Familie Brors.
Lit.:
Franz-Josef Jürgens legt einen Bericht der Rheinischen Post vom 26. Juni 1948 mit Foto vor in: Dä Bott 38/2011,S.30
Vera Meyer-Rogmann, Die Meerer Hofesgüter im ehemaligen Amt Lank - Der Werthhof in Nierst, in: Meerbuscher Geschichtshefte, Heft 9, Meerbusch 1992, S.96-101
Robert Rameil, Pächterfamilien auf dem Werthhof in Nierst, in: Meerbuscher Geschichtshefte, Heft 10, Meerbusch 1993, S. 186-188
Lage: Werthallee 51
Denkmalliste: Nr. 31
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