Heidberg-Mühle
Gemäß Eintragung vom 10.12.1981 in die Denkmalliste handelt es sich um einen "mehrgeschossigen Mühlenstumpf aus Backstein mit Sandsteingewänden, erbaut 1751/52, Haubendach, 1980 neugedeckt; Flügel fehlen; im Inneren sind Flügelwelle und Königswelle mit den dazugehörigen Holzzahnrädern noch vollständig erhalten, Mahlwerke fehlen. Die Heidbergmühle zeugt nicht nur für einen alten handwerklichen Betrieb, sondern auch für die "Eigenversorgung" der Lanker Bauern, die dem Mahlzwang der Geismühle ausweichen wollten. Hinzu kommt ihre beherrschende Lage in der Landschaft. Der Schutz erstreckt sich auf den unveränderten Erhalt der äußeren Gestalt; Erhalt des noch vorhandenen Mühlengetriebes im Innern".
Der letzte Müller, Hermann Bünten, erwarb die Mühle 1900. Vor und während des Ersten Weltkrieges liefen die Geschäfte noch gut. Der Müller sah in seiner Mühle auch ein Schmuckstück in der Landschaft und ließ in seiner patriotischen Gesinnung die Flügel in den Farben schwarz-weiß-rot, den Farben des deutschen Kaiserreiches, streichen (Rameil, S. 11). Aus gesundheitlichen Gründen musste Hermann Bünten 1926 den Mühlenbetrieb einstellen. Er zog sich als Gastwirt des "Fronhofs" auf die Hauptstraße 20 in Lank zurück. Nach erfolglosem Antrag auf Wiederinstandsetzung stellte Bünten 1936 einen Antrag auf Abbruch, dem ebenfalls nicht stattgegeben wurde, weil die "Windmühle als ein wichtiges Kulturerbe galt" (Rameil S. 12). Daraufhin verkaufte er die Mühle an einen Krefelder Arzt, der zwar wieder Flügel anbringen, die Mühle aber nicht in Betrieb nehmen wollte. Auch einem im Jahre 1949 wiederholten Antrag des Arztes auf Anbringung von Flügeln wurde nicht stattgegeben. Die Erben des Arztes verkauften die Mühle.
So blieb zwar die Mühle ohne Flügel erhalten. Der einstmals landschaftsprägende Charakter der Mühle ging jedoch durch hohen Baumbewuchs verloren.
Auf die privat genutzte Mühle macht die Rheinische Post im März 2016 in ihrem Beitrag über die Mühlen-Radtour durch Meerbusch aufmerksam. Mike Kunze erinnert in der Rheinischen Post vom 30. April 2021 an die Zeit, "als die Bauern ihre eigene Mühle bauten" und vergleicht die beiden Lanker Mühlen (Teloy-Mühle und Heidberg-Mühle): "Die eine ist heute Kulturzentrum. Die andere träumt noch den Dornröschenschlaf".
Lit.:
Robert Rameil: Die Windmühle auf dem Heidberg bei Lank, in: Meerbuscher Geschichteshefte, H. 29 (2012), S. 4 - 17
Lage: Meerbusch-Lank, Nierster Str.101, Flur 7, Flurstück 197
Verzeichnis: Nr. 20
|