St. Martin
Die Kapelle St. Martin und das gegenüberliegende Haus Kierst (Nr. 32 in der Denkmalliste) bilden den Kern von Kierst.
Die Kapelle ist ein Zeugnis des neuromanischen Kirchenbaus in einem kleinen Dorf auf dem Lande. Sie besteht aus einem einschiffigen Saalbau mit polygonalem Chorschluss und quadratischem 5-geschossigem Turm. Die Portal-Vorhalle ist verziert mit neuromanischer Ornamentik und rauverputzt mit neuromanischen Rundbogenfriesen. Zur Bedeutung wird in der Denkmalliste weiter vermerkt: "Zeuge neuromanischen Kirchenbaus in einem kleinen Dorf auf dem Lande, künstlerisch erhaltenswert, von Bedeutung für das religiöse Leben und seine geschichtliche Entwicklung, für die Christianisierung und Besiedlung Langst/Kierst. Umfang des Schutzes: Unveränderter Erhalt im Äußeren und Inneren: Anpassung an eine moderne Nutzungsweise jedoch möglich".
Die Glasfenster aus den Jahren 1946 und 1953 stammen von dem Künstler Josef Strater. Sie stellen St. Martin (in der Mitte des Chors) sowie die Heiligen Bonifatius und Stephanus und an den Seiten die sieben Sakramente dar.
Die Rheingemeinde Langst-Kierst feierte zusammen mit der benachbarten Rheingemeinde Ilverich im Jahre 2004 ihr 1100 jähriges Bestehen. 2011 feiert sie das 100jährige Bestehen des Kirchenneubaus (s. Rheinische Post vom 18. Juni 2011).
Eine ausführliche Darstellung der Kapelle St. Martin und der Kunstwerke in der Kapelle hat Siegfried Scharbert für das Internetportal "Kirchen-Kunst-Kultur in Meerbusch" geschrieben.
Einen kulturgeschichtlichen Beitrag zu Martin von Tours finden Sie im Magazin für Denkmalkultur in Deutschland MONUMENTE Okt. 2016 (1.700 Jahre heiliger Martin von Tours)
Lit.:
1100 Jahre Langst-Kierst und Ilverich. 904-2004. Die Geschichte zweier Dörfer im Rheinbogen. Hrsg. im Auftrag des Heimatkreises Lank e.V. von Michael Regenbrecht. Schriftenreihe des Heimatkreises Lank e.V., Band 12, Meerbusch 2004
Franz-Josef Radmacher, Die Kierster St. Martinus-Kapelle besteht 75 Jahre, in: Meerbuscher Geschichtshefte, Heft 4, Meerbusch
1986, S. 28-34
Johannes Toups, Weit ins Land grüßt St. Martin, in: Dä Bott, Lanker Heimatblätter, Jg. 45/2018, S. 32 - 37
Johannes Werner, Die Kirchenfenster von St. Martin in Langst-Kierst, in: Lanker Heimatblätter "Dä Bott" Jg. 44/2017, S. 55 ff.
Lage: Langst-Kierst, Schützenstraße
Verzeichnis: Nr. 33
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