Altes Rathaus
Die denkmalfachliche Beschreibung und Denkmalbegründung in der Denkmalliste(Nr. 50) lautet:
"Das Rathausgebäude setzt sich aus zwei verputzten Baukörpern unterschiedlichen Entstehungsdatums zusammen. Der linke, ältere Trakt, der 1886 zum Rathaus umgebaut und 1905 um drei Achsen erweitert wurde, ist mit seiner Traufseite zur Straße ausgerichtet......Das Rathausgebäude ist erhaltenswert aus architekturgeschichtlichen und städtebaulichen Gründen und als Zeugnis für die ortsgeschichtliche Entwicklung Osteraths im Verlauf des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts."
Esther Mai schreibt in ihrer "Denkmalserie" dazu in der Rheinischen Post am 17. August 2012:
"Ein Gebäude mit großer historischen Bedeutung haben sich die Wirtschaftsbetriebe Meerbusch an der Hochstraße ausgesucht. Sie arbeiten dort, wo früher in Osterath über die Geschicke der Stadt entschieden wurde: im Alten Rathaus. Nur ab und an veranstaltet die Stadt in dem Denkmal noch Empfänge oder Ausstellungen. Das alte Rathaus in Osterath bezeugt die Entwicklung von Osterath - vom Straßendorf bis hin zu den ersten Zügen einer Stadt Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts....Zwar wurde das Rathaus umfangreich renoviert und umgebaut, die Aufteilung der Innenräume blieb jedoch weitgehend bewahrt."
Im ehemaligen großen Sitzungssaal des Rathauses ist ein historisches Dokument aus der Zeit des sog. "Ruhrkampfes" zu sehen, einer wichtigen Epoche der deutschen Geschichte nach dem 1. Weltkrieg und am Vorabend des Beginns der nationalsozialistischen "Bewegung". Eingerahmt von Ostara-Kacheln und gekrönt von einer heute noch funktionierenden Uhr ist auf einer Holztafel vom Elend nach dem Weltkrieg, vom Ruhrkampf und von Arbeitslosen zu lesen.
Nach dem Auszug der Wirtschaftsbetriebe Meerbusch zieht 2016 die Stadtkämmerei von Büderich in das historische Gebäude in Osterath. Eine Dauerausstellung u.a. mit Arbeiten aus der legendären Osterather Radiergemeinschaft um Holger Runge macht das Rathaus außerdem zu einem Kunstmuseum. Am 17. Februar 2017 eröffnet Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage die Dauerausstellung, die von der Presse wie folgt angekündigt wurde: "Altes Rathaus wird zum Kunstmuseum" .
Die Dauerausstellung umfasst Arbeiten aus dem Bestand der Kurt-Sandweg-Stiftungund der Osterather Radiergemeinschaft, u.a. von Joseph Beuys,
Erwin Heerich, Werner Laumer, Reiner Lichtenstein, Holger Runge, Kurt Sandweg, den Brüdern van der Grinten und Gottfried Wiegand.
Die Außenskulptur vor dem Rathaus stammt von Günther Oellers.
Lage: Hochstraße 1
Liste: Nr. 50
|