Alte Schule
Im heutigen VHS-Gebäude in der Hochstraße 14, einem zweigeschossigen Backsteinbau in 8 Achsen aus dem Jahr 1829, befand sich früher eine Schule. Diese 'Alte Schule' wurde auf den Fundamenten einer noch älteren Schule (aus der Zeit um 1785) nach den Plänen von Stephan Hermkes aus Neuss errichet. Sie enthielt vier größere Räume, von denen zwei als Klassenzimmer, einer als Lehrerwohnung und einer als Gemeindeschreiberei benutzt wurden.
Das Gebäude wurde in den Jahren 1847, 1868 sowie 1891 schrittweise erweitert, so dass bis 1942 in sechs Klassen unterrichtet werden konnte. Diese Erweiterungen waren erforderlich, da die Zahl der schulpflichtigen Kinder von 220 (im Jahre 1826) bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ständig wuchs. Der Ortsteil Bovert erhielt im Laufe dieser Entwicklug im Jahre 1915 ein zunächst zweiklassiges, später sogar sechsklassiges eigenes Volksschulgebäude.
Die 'Alte Schule' in der Hochstraße 14 wurde nach 1942 für verschiedene Zwecke genutzt: Vom Gesundheitsamt, von der Feuerwehr, als Lager und - zu Wohnungen umgebaut - als Obdachlosenherberge. Ab 1968 stand das Gebäude leer, bis es in den Jahren 1972 bis 1974 nach den Plänen des Architekten Breidenbach renoviert wurde. Danach bezog die VHS der inzwischen gegründeten Stadt Meerbusch mit Bücherei und Bildungsberatung die 'Alten Schule'. Bis dahin war die ehemalige Gemeinde Osterath Mitglied der VHS des Kreises Kempen-Krefeld.
Das Gebäude 'Alte Schule' ist wie die anderen ehemaligen Schulgebäude in den Stadteilen von Meerbusch ein Zeugnis für die dörfliche Besiedlung des Meerbuscher Raums im 19. Jahrhundert und seiner Entwicklung zu eigenständigen städtischen Strukturen zwischen den Großstädten Düsseldorf und Krefeld.
Denkmalliste: Nr. 51
Lage: Meerbusch-Osterath, Hochstraße 14
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