Splitterschutzzelle (Einmannbunker) der ehem. Westdeutschen Celluloid-Fabrik
Die "Splitterschutzzelle der ehem. Westdeutschen Celluloid-Fabrik" in Meerbusch-Lank wurde durch Beschluss des Kulturausschusses des Rates der Stadt vom 15.5.2018 unter Denkmalschutz gestellt und unter der Nr. 162 in die Denkmalliste aufgenommen. Die folgende Beschreibung folgt dem Gutachten des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland vom 29.3.2017 vom 29.3.2017:
An der Erhaltung der Splitterschutzzelle (umgangssprachlich: Einmannbunker) bestehe öffentliches Interesse "aus wissenschaftlichen, hier architektur- und ortsgeschichtlichen sowie militärgeschichtlichen Gründen". Die Stahlbetonzelle mit zwei Seeschlitzen und einem Transporthaken auf dem Scheitel stand ursprünglich auf dem Gelände der ehemaligen Westdeutschen Celluloid-Fabrik in Meerbusch Lank. Die Fabrik wurden 1985 abgerissen. Übrig geblieben sind noch der Wasserturm, das Pförtnerhäuschen und das Verwaltungsgebäude. Diese drei Gebäude stehen bereits unter Denkmalschutz (s. dazu auch die Alben in dieser Internet-Denkmalgalerie).
Splitterschutzzellen wurden während des Zweiten Weltkriegs in großer Zahl serienmäßig hergestellt. Sie dienten Einzelpersonen zum Schutz und waren zugleich geschützte Beobachtungspunkte. Nach dem Krieg konnten sie leicht abgeräumt werden, so dass nur noch wenige Exemplare erhalten geblieben sind und an eine besondere Seite des Kriegsalltags erinnern. Im Rheinland sind weniger als 10 in Denkmallisten eingetragen worden. Ein Exemplar davon ist in Meerbusch-Lank zu sehen. Es weist außerdem bestimmte Alleinstellungsmerkmal auf (s. Gutachten).
Der Unterschutzstellung als Mahnmal und Denkmal vorausgegangen waren entsprechende Bemühungen des Heimatkreises Lank e.V. Die lokale Presse begleitete die entscheidende Kulturausschusssitzung vom 15.5.18 mit dem Hinweis, dass Meerbusch hier einen besonderen Weg gehe (Rh.Post vom 15.5.18: "Ein-Mann-Bunker soll Denkmal werden").
Der Heimatkreis Lank e.V. erklärte sich in der Ausschussberatung bereit, die fehlende Tür des Bunkers erstellen und anbringen zu lassen. Nach Auskunft des Ausschussvorsitzenden wird demnächst auch eine Info-Tafel angebracht. Beide Ankündigungen wurden inzwischen erfüllt. Der Heimatkreis Lank e.V. konnte die Erfüllung der Zusagen am "Tag des offenen Denkmals" am 9.9.2018 der Öffentlichkeit präsentieren (s. Fotos unten).
Lage: Meerbusch-Lank, Kemper Alle (neben der Teloy-Mühle)
Liste: Nr. 162
Foto: Ludwig Petry
(weitere Fotos finden Sie im LVR-Gutachten, von Hans-Jürgen Bauer in der Rh.Post vom 15.5.18 und von Franz-Josef Radmacher in "Dä Bott" 45/2018, S. 89f.)
Lit.:
Gutachten des LVR (s.o.)
Jürgens, Franz-Josef: Translozierung und Restaurierung eines Denkmals (Einmann-Bunker), in: Dä Bott, Lanker Heimatblätter, Jg. 45/2018, S. 89 f.
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