Kirche St. Nikolaus
Die Kirche St. Nikolaus prägt den Ortskern von Osterath. Zusammen mit den Denkmälern "Altes Pfarrhaus", "Alte Vikarie" und "Neue Vikarie" ist die Kirche ein Zeugnis für das katholische religiöse Leben in diesem Ortsteil. Laut Denkmalliste handelt es sich um eine "3-schiffige neugotische Pseudobasilika mit Kreuzrippengewölbe, poligonalem Chor aus dem Jahr 1856, mit vorgesetztem Westturm aus dem 12. Jahrhundert aus Tuff; von der Ausstattung erhalten: Orgelempore, Kirchengestühl, 2 Beichtstühle, Kanzel, Taufstein von 1647... Kirche und Turm sind wegen des Baustils erhaltenswert. Der Schutz erstreckt sich auf den unveränderten Erhalt, aber Anpassung an moderne Liturgische Erfordernisse und Nutzungsweisen sind möglich". Der Grundriss der Vorgängerkirche ist auf dem Vorplatz markiert. Der ursprüngliche "Westturm" steht heute östlich vom Langhaus.
Neben dem linken Eingang sind an der Außenwand einige der ältesten Grabdenkmäler von Osterath, eine Grabplatte und ein Grabstein aus den Jahren 1699 und 1700, angebracht. Weitere Grabdenkmäler aus den Jahren 1668, 1692 und danach befinden sich auf dem Osterather Friedhof.
Weitere Angaben zur Kirche, zu ihrer Ausgestaltung sowie zu Kultur und Brauchtum finden Sie im Internetportal Kirchen-Kunst-Kultur.
Auf der Südostseite des Kirchplatzes steht der St. Nikolaus-Brunnen des Osterather Künstlers Wilhem Hable (1923-2009).
Am Nikolaustag 2013 erinnert die Rheinische Poster daran, dass dieser Tag am katholischen Niederrhein bis in das 20. Jahrhundert eine größere Bedeutung hatte als das Weihnachtsfest.
Die Kirchturmuhr gibt den meisten Betrachtern ein Rätsel auf. Eine Sonnenuhr kann es nicht sein. Aber wie ist diese "Kreisbogenuhr" zu lesen? 2012 lässt deshalb der Verein Pro Osterath eine Stele aufstellen, auf der die Funktion der Uhr und ihre Besonderheit erläutert werden: Dort ist zu lesen, was eine "repetierende Uhr mit retrograder Stundenanzeige" ist. Bei der Vorstellung dieser Stele ist zu erfahren, dass es solche Art Uhren ursprünglich nur bei Taschenuhren gegeben hat und dass diese Kirchturmuhr wohl einmalig in Europa ist (s. auch Westdeutsche Zeitung vom 27.1.2012).
Literatur:
Horst Klemt,Kirchenführer: Die Pfarrkirche
St. Nikolaus Osterath. Hrsg. Geschichtsverein Meerbusch
ders.: Zum 150-jährigen Jubiläum der Pfarrkirche St. Nikolaus in Osterath im Jahre 2005, in: Meerbuscher Geschichtshefte, H. 21 (2004), S. 30 - 35
ders.: Die Osterather Pfarrkirche St. Nikolaus. Ihre Geschichte und ihr Umfeld vom 12. Jahrhundert bis 1855, Meerbusch 2013
Festschrift zum 450jährigen Jubiläum 1997
Margot Klütsch, Meerbuscher Kunstwege. Kunstwerke und Denkmäler im Stadtbild, Düsseldorf 2010, S.80 f. (zu den beiden Grabdenkmälern und zum Nikolausbrunnen von Wilhelm Hable)
Lage: Meerbusch-Osterath, Hochstraße
Verzeichnis: Nr. 12
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