Dyckhof
Der Dyckhof ist eine ehemalige Niederungsburg vom Typ einer Motte. Die Burganlage wurde bereits 1393 urkundlich erwähnt. Das Herrenhaus mit mehreren geschweiften Giebeln und der Brockturmspitze stammt aus dem 17. Jh. (Barock-Zeit).
Von 1718 bis zur Säkularisation gehörte der Gutshof zum Kloster Meer, mit dem der Gutshof sowie die benachbarte Gnadenkapelle auf folgender Trasse verbunden war: Kreuzweg, Siebenschmerzensweg, Kanzlei, Am Breil. Die ganze Anlage war noch 1890 vollständig mit Gräben umgeben. In der Luftaufnahme erkennt man einige der von dem Meerbuscher Bildhauer Will Haneball geschaffenen Kreuzweg-Stationen, die um das Gelände des Dyckhofes herum aufgestellt wurden. Zum Kreuzweg gib es Video (s. Verlinkungen unten).
Die Gesamtanlage ist Ausdruck der Wehrhaftigkeit früherer Generationen und der landwirtschaftliche Produktion am Niederrhein. Heute wird der Dyckhof als Hotel und Restaurant genutzt (www.gutdyckhof.de).
Das Album "Niederdonker Kapelle" (Denkmal Nr. 1) stellt den Zusammenhang zum Dyckhof und zu den darum herum liegenden Denkmälern als "Denkmalensemble" mit einer einer starken lokalen und regionalen Ausstrahlung dar (s. dort).
2012 wird der Dyckhof zum Verkauf angeboten. Der Meerbuscher Heimatforscher und Journalist Mike Kunze nutzt die Gelegenheit, die historischen Angaben des Maklers zu korrigieren und die Geschichte des Dyckhofs von 1393 bis in die Gegenwart mit ihren Verbindung zur einflussreichen Familie Werhahn darzustellen (s. Westdeutsche Zeitung vom 7.2.2012).
2017 wird die Öffentlichkeit wiederholt durch die Lokalpresse alarmiert. Der Eigentümer sowie Denkmal- und Umweltschützer sorgen sich um das andauernde Niedrigwasser am Gut Dyckhof. Der Eigentümer des Denkmals sieht die Statik gefördert. Die Wasserburg sei auf Holzpfählen gebaut. Dringe an das feuchte Holz zu viel Luft, bestehe die Gefahr, dass die Holzträger faulen werden (Rheinische Post 28.06.2017). Jetzt kommt es darauf an, dass der Eigentümer, die Stadt und die Untere Wasserbehörde des Kreises eine Lösung finden. Die Zeit drängt, denn inzwischen trocknet der Wassergraben aus (RP vom 10.10.2017).
Heimatforscher machen immer wieder aufmerksam auf den Dyckhoff im Ortsteil Niederdonk, so z.B. Mike Kunze in der RP-Serie "Meerbusch früher und heute" (RP-Ausgabe vom 15.9.20: "Niederdonk - ein Ortsteil im Wandel").
Die Öffentlichkeit nimmt den Kernbereich des Büdericher Ortsteils Niederdonk : Kapelle (Denkmal Nr. 1) mit Siebenschmerzensweg (Stationskreuz Denkmal Nr. 49) und Dyckhof (Denkmal Nr. 9) mit Wassergraben und Kreuzweg als eine Einheit wahr (s. Rheinische Post vom 24.10.2017). Um den entwicklungsgeschichtlichen Zusammenhang noch stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, sollte darüber nachgedacht und entschieden werden, dieses "Ensemble" neu zu beschreiben und gem. Denkmalschutzgesetz als "Denkmalbereich" unter Schutz zu stellen .
Verlinkungen:
zum Video der Kunsthistorikerin Isabelle von Rundstedt im Gespräch mit Diakon Gerd Kremer über den: Kreuzweg von Will Hanebal um den Dyckhof
Lage: Meerbusch-Büderich, Am Dyckhof 3
Verzeichnis: Nr. 9
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